gesellschaft

Umweltgerechtigkeit: Je geringer das Einkommen, desto mehr Lärm und Abgase – Studien weisen auf höhere Gesundheitsbelastungen für sozial Schwächere hin
(nf/red/30.06.11) Sozialer Status und gesundheitliche Gefahren durch schädliche Umwelteinflüsse sind eng miteinander verknüpft. Darauf weist das Umweltbundesamt unter Berufung auf neue Studien hin. Umweltbelastungen seien in Deutschland "ungleich verteilt". Enorme Benachteiligungen gibt es demnach vor allem in Städten mit hohem Verkehrsaufkommen. Dort seien Bewohner mit geringem Einkommen und niedriger Bildung besonders häufig starker Lärmeinwirkung und verschmutzter Luft ausgesetzt. Das Umweltbundesamt warnt davor, dass sich das Problem durch "die Folgen des Klimawandels sowie die zunehmende soziale Polarisierung in städtischen Regionen" noch verschärfen könnte und verlangt ein Umsteuern. „Auch Menschen in sozial benachteiligten Vierteln brauchen ein gesundheitsförderndes Wohnumfeld", lautet die Forderung.

Originaltext des Umweltbundesamtes:

+++ Menschen mit niedriger Bildung oder niedrigem Einkommen leiden häufiger unter Verkehrslärm und schlechter Luft als andere Teile der Bevölkerung. Vor allem in städtischen Gebieten mit einem starken Verkehrsaufkommen sind die gesundheitlichen Belastungen durch Feinstaub und Lärm besonders hoch. Die Folgen des Klimawandels sowie die zunehmende soziale Polarisierung in städtischen Regionen erhöhen die Notwendigkeit für die Politik hier einzugreifen. „Auch Menschen in sozial benachteiligten Vierteln brauchen ein gesundheitsförderndes Wohnumfeld. Das zu garantieren ist Aufgabe der Umweltpolitik und ihrer Kooperationspartner“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen „UMID: Umwelt und Mensch Informationsdienstes“ zum Thema Umweltgerechtigkeit.

Umweltbelastungen sind in Deutschland sozial ungleich verteilt. Besonders auffällig ist die Lage bei Familien mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsstand. Sie sind besonders häufig von Lärm und Luftverschmutzungen betroffen. In Wohngebieten mit unteren Einkommensschichten mangelt es zudem an Grünanlagen. Das zeigen Befragungen und Studien in München, Berlin und dem Ruhrgebiet. Auswertungen der Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2010 bestätigen diesen Trend. Demnach leben Magdeburger Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus häufiger in Wohnungen mit geringerer Exposition gegenüber Verkehrsimmissionen, zum Beispiel Stickstoffdioxid und Feinstaub, als Familien mit niedrigem Sozialstatus. Gestützt werden die Erkenntnisse durch die Ergebnisse des Kinder-Umwelt-Surveys (KUS) des Umweltbundesamtes (UBA) und des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch-Instituts (RKI).

(...) +++

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