Herbstumfrage: Jedes vierte Unternehmen in Deutschland will Personal abbauen - "Nachlassende weltwirtschaftliche Dynamik" und "schwächelndes Auslandsgeschäft" |
(nf/red/19.11.12) Mit dem jüngsten deutschen "Jobwunder" könnte es 2013 vorbei sein. Wie aus der Herbstumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht, richten sich rund 28 Prozent der Unternehmen in Deutschland auf einen Personalabbau im kommenden Jahr ein. Ähnlich viele haben ihre Geschäftserwartungen deutlich heruntergeschraubt und wollen Investitionen zurückfahren. Betroffen ist vor allem die exportorientierte Industrie. Angesichts der "nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik" und des "schwächelnden Auslandsgeschäfts" würden die Firmen deutlich vorsichtiger, teilte das IW mit. Auch sei die Euro-Schuldenkrise durch das "Einfallstor Außenhandel" in Deutschland angekommen. Mit einer Rezession rechnen die IW-Forscher gleichwohl nicht. Für das Gesamtjahr 2013 sagen sie ein gebremstes Wachstum von 0,75 Prozent voraus.
Originaltext des IW Köln:
+++ Die deutschen Unternehmen erwarten ein wirtschaftlich schwaches Jahr 2013. Sie legen deshalb ihre Beschäftigungs- und Investitionspläne zunehmend auf Eis. Das ist ein zentrales Ergebnis der Herbstumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), an der rund 2.300 Unternehmen teilnahmen. Danach gehen 28 Prozent der befragten Firmen von künftig schlechteren Geschäften aus; nur noch 24 Prozent rechnen mit einer höheren Produktion.
Die schwächeren Produktions- und Exporterwartungen wirken sich auf die Arbeitsplätze aus. Nur noch 19 Prozent der Firmen im Westen gehen für das kommende Jahr von einer höheren Mitarbeiterzahl aus. Dagegen rechnen 28 Prozent mit einer kleineren Belegschaft. In Ostdeutschland planen jeweils 26 Prozent mit mehr oder mit weniger Personal. Damit haben sich in beiden Regionen die Beschäftigungserwartungen gegenüber dem Frühjahr erheblich verschlechtert. Auch die Investitionspläne der Unternehmen sind betroffen. Besonders markant verläuft die Entwicklung in Westdeutschland. Dort wollen fast 29 Prozent der Firmen ihre Investitionen drosseln; der Vergleichswert aus dem Frühjahr betrug erst 16 Prozent.
Trotz der sich abzeichnenden konjunkturellen Schwäche durch die nachlassende Weltwirtschaft geht das IW nicht davon aus, dass Deutschland in eine Rezession rutscht. Die Wirtschaftsforscher prognostizieren nach wie vor ein Produktionsplus für 2013 von ¾ Prozent. Voraussetzung sei aber, dass die Staatsschuldenkrise in Europa nicht eskaliert.
(...) +++
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