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Konjunktur: Geopolitische Spannungen sorgen für deutlichen Stimmungseinbruch - Experten rechnen mit schwächerem Wachstum in Deutschland
(nf/red/12.08.14) Schon seit Jahresbeginn schwindet unter Finanzmarktexperten der Optimismus - jetzt haben die Börsenprofis ihre Erwartungen an die Konjunkturentwicklung in Deutschland noch einmal drastisch nach unten korrigiert. Der entsprechende Indikator des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im August so stark wie seit gut zwei Jahren nicht mehr und liegt nun deutlich unter dem langjährigen Mittel. Auch die aktuelle Lage wird von den 222 befragten Analysten zunehmend skeptisch eingeschätzt. Das ZEW macht die anhaltenden geopolitischen Krisen - gemeint sind die bewaffneten Konflikte in der Ukraine, im Irak und in Gaza - für den Stimmungseinbruch verantwortlich. Mittlerweile gebe es spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Aufgrund unsicherer Absatzperspektiven sei unter anderem ein merklicher Rückgang der Investitionen zu verzeichnen. Insgesamt befürchtet das ZEW, dass das Wachstum in Deutschland im Gesamtjahr 2014 schwächer ausfallen wird als zunächst erwartet.

Originaltext des ZEW:

+++ Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen im August 2014 deutlich. Der entsprechende Indikator verliert 18,5 Punkte und steht nun bei 8,6 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,6 Punkte). Es handelt sich um den achten Rückgang in Folge und den stärksten Einbruch seit Juni 2012. Schlechter stand der Indikator zuletzt im Dezember 2012.

Der Rückgang der Konjunkturerwartungen dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die anhaltenden geopolitischen Spannungen mittlerweile spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft zeigen. So deuten aktuelle Zahlen zur Produktion und zu den Auftragseingängen darauf hin, dass die deutschen Unternehmer vor dem Hintergrund unsicherer Absatzperspektiven ihre Investitionstätigkeit merklich verringern. Weil auch die Konjunktur im Euroraum nicht richtig in Fahrt kommt, ist zu befürchten, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2014 weniger stark ausfallen wird als bislang erwartet.

Zudem sinkt die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland. Der entsprechende Indikator verliert 17,5 Punkte und steht nun bei 44,3 Punkten.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im August ebenfalls deutlich gesunken. Der entsprechende Indikator verliert 24,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und steht nun bei 23,7 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich im August um 2,3 auf minus 33,8 Punkte verschlechtert.

(...)

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