Konjunktur: Finanzmarktexperten schrauben Erwartungen deutlich zurück - Schwaches Wachstum in China und anderen Schwellenländern belastet den Ausblick für Deutschland |
(nf/red/19.01.16) Die Konjunktur läuft rund, doch die Zuversicht scheint vorerst geschwunden: Dass die ersten Wochen des neuen Jahres für Börsenexperten und Anleger von tiefer Verunsicherung geprägt waren, dokumentiert der aktuelle Finanzmarkttest des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). So gibt der Januar-Indexwert für die Aussichten auf die kommenden sechs Monate deutlich nach, während die Beurteilung der derzeitigen Lage etwas positiver ausfällt als im Vormonat. Den Grund für den fehlenden Optimismus sehen die ZEW-Experten vor allem in der Wachstumsschwäche Chinas und anderer wichtiger Schwellenländer, die den Konjunkturausblick für Deutschland belaste. Auch mit Blick auf die Entwicklung in der Eurozone herrscht derzeit eher Skepsis vor. Der entsprechende Erwartungsindikator verzeichnet einen kräftigen Rückgang. An der Befragung haben sich 227 Analysten beteiligt.
Originaltext des ZEW:
+++ Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im Januar 2016 zurück. Der Index verliert gegenüber dem Vormonat 5,9 Punkte und steht jetzt bei 10,2 Punkten (langfristiger Mittelwert: 24,7 Punkte). Dies ist der erste Rückgang nach zwei Zugewinnen in Folge.
"Der Beginn des neuen Jahres ist geprägt von den Kapitalmarktturbulenzen in China, die auch zu starken Kursrückgängen am deutschen Aktienmarkt geführt haben. Wie auch schon im vergangenen Jahr belasten die Wachstumsschwäche Chinas und anderer wichtiger Schwellenländer den Konjunkturausblick für Deutschland", kommentiert Prof. Dr. Sascha Steffen, Leiter des Forschungsbereichs "Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement" am ZEW.
Die Bewertung der konjunkturellen Lage in Deutschland verbessert sich hingegen leicht. Der Index steigt um 4,7 Punkte und steht nun bei 59,7 Punkten.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone verschlechtern sich. Der Erwartungsindikator geht um 11,2 Punkte auf 22,7 Punkte zurück. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich im Januar 2016 hingegen um 2,1 Punkte auf minus 7,5 Punkte verbessert.
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