literatur

Krisenfolgen: Rohes Bürgertum, eisige Perspektiven?
(nf/red/25.12.10) Aus rein ökonomischer Sicht war das Jahr 2010 eine Erfolgsgeschichte: satte Wachstumsraten, freundlicher Arbeitsmarkt, anziehender Konsum. Noch in der Rezession hatte der Staat kräftig angeschoben. Nun sitzt er auf Schuldenbergen, deren Ausmaße immer beängstigender werden. Doch die Krisenfolgen nur in finanzieller oder ökonomischer Hinsicht zu bilanzieren, wäre wohl zu kurz gegriffen.

Audio zum Buchtipp (Autor: Matthias Widder)

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Extremismus: "Aus dem Ruder gelaufen"
(nf/red/22.12.10) "Erst im Verlauf der Recherche habe ich begriffen, dass da viel mehr im Gange ist als wir zuvor wussten", sagt der Journalist und Autor Bernhard Odehnal. Es geht um Länder Osteuropas und die rechtsextremen Bewegungen, die dort immer stärker werden. In ihrem Buch "Aufmarsch" zeichnen Odehnal und sein Autorenkollege Gregor Mayer anhand von Reportagen und Analysen ein umfassendes Bild von einer gefährlichen Strömung, die sich zu einer "echten Bedrohung" für ganz Europa entwickeln könnte. Wie tief antidemokratische Tendenzen bereits in Gesellschaft und Politik verankert sind, belegt derzeit das Beispiel Ungarns mit seinem umstrittenen Gesetz zur politischen Kontrolle der Medien. Gerade in Ungarn sei einiges aus dem Ruder gelaufen, stellte Gregor Mayer bereits im Frühjahr fest.
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Haiti: Annäherungen an ein geschundenes Land
(nf/red/02.12.10) Eingebettet in eine morbide Kriminalgeschichte beschrieb Graham Greene in seinem 1966 erschienen Roman "Die Stunde der Komödianten" das zerstörerische politische Spannnungsfeld, dem Haiti damals unterworfen war: eine verbrecherische Führung, todbringende Terrorkommandos, korrupte Beamte und Unternehmer, skrupellose westliche Geheimdienstler. Sie alle degradierten das Land zum Spielball rücksichtsloser Machtinteressen.

Seither gab es zahlreiche Versuche, Haiti auf einen besseren Weg zu bringen. Dennoch steht das Land heute nahezu hilflos vor der Bewältigung gewaltiger Probleme, die sich mit dem Erdbeben im Januar 2010 dramatisch verschärft haben.

Warum das so ist, versucht der Autor und unabhängige Kleinverleger Werner Pieper zu ergründen. Sein Buch "Haiti besser verstehen", erschienen bei Der Grüne Zweig, ist eine subjektiv-sachliche Annäherung an Geschichte und Gegenwart des gebeutelten Landes, voller Sympathie für die Menschen, die dort leben. Eine historisch orientierte Analyse liefert Hans Christoph Buch in "Haiti - Nachruf auf einen gescheiterten Staat", erschienen im Verlag Klaus Wagenbach.
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NS-Verbrechen: Diplomaten als Wegbereiter
(nf/red/25.10.10) Welche Rolle spielte das Auswärtige Amt im Dritten Reich? Fast sechzig Jahre dauerte es, bis diese Frage systematisch und umfassend erforscht werden sollte. Jetzt liegt die Studie der im Jahr 2005 vom damaligen Außenminister Joschka Fischer beauftragten Historikerkommission vor. Die Ergebnisse sind erschütternd. Das Auswärtige Amt war demnach tief in die Verbrechen des NS-Regimes verstrickt und von Beginn an aktiv daran beteiligt. Mehr noch: Die meisten Verantwortlichen wurden nie bestraft und konnten ihre Laufbahnen in der Bundesrepublik unbehelligt weiter verfolgen. Die Studie ist als Buch mit dem Titel "Das Amt und die Vergangenheit" (von Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann) im Blessing Verlag erschienen.
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Niedriglöhner: Selbstbehauptung in schmutzigen Fabrikhallen
(nf/red/28.09.10) "Ich liebe meinen Boss", schreibt Frank Hertel und führt ohne Umschweife hinein in die weithin unbekannte Welt der Billiglöhner. Es geht um schmutzige Fabrikhallen, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft arbeiten - unter härtesten Bedingungen, denkbar schlecht bezahlt. Es geht auch um Selbstbehauptung, Pragmatismus und Nüchternheit derjenigen, die im Rennen der Globalisierung nur wenige Chancen haben, diese aber nutzen wollen. Der Autor selbst ist eingetaucht in diese "Unterwelt" und scheint sich nun zwischen Anklage und Beschwichtigung zu bewegen: "Es war insgesamt keine schlechte Zeit." Ernst gemeint, bitterer Sarkasmus oder vielleicht beides? Fest steht: Der Niedriglohnsektor wird auch hierzulande weiter wachsen und die Angst vor dem Absturz aus der Mittelschicht nähren. Nicht zuletzt deshalb sind Hertels pointierte Reportagen hoch aktuell. Der Titel "Knochenarbeit. Ein Frontbericht aus der Wohlstandsgesellschaft" ist bei Hanser erschienen.
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